Thomas Lee

Miniatur „Westport Chair“

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Als nächsten Eigenbau plane ich die Miniatur des Westport Chairs im Maßstab 1:6. Vorbild ist die in meiner Sammlung befindliche Miniatur im Maßstab 1:10, die nach einem Originalmodell aus der Sammlung des Vitra Design Museums angefertigt wurde. Diese Miniatur ist ein zuverlässiges Vorbild hinsichtlich der Maße und vor allem der unterschiedlichen Winkel der doch sehr komplizierten Stuhlkonstruktion.

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Um für meine spätere Anfertigung in Massivholz ein Höchstmaß an Passgenauigkeit zu erreichen, habe ich das hier abgebildete Modell aus Balsaholz gebaut. So hatte ich die Möglichkeit, an den einzelnen Bauteilen kleine Korrekturen vorzunehmen und bin mir nun sicher, daß die Miniatur perfekt wird.
Inzwischen habe ich das Modell wieder zerlegt und die Einzelteile sind nun präzise Schablonen für die Anfertigung der Miniatur.

Die Miniatur werde ich rot lackieren, so wie sie in dem Buch „The Adirondack Chair“ von Daniel Mack abgebildet ist.

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Gerrit T. Rietveld

Miniatur „Armlehnstuhl“

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Armlehnstuhl im Maßstab 1:1 

Den “Armlehnstuhl” von Gerrit Rietveld sah ich im August 2012 im Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Dort fand in der Zeit vom 17. Mai. bis 16. September 2012 die Ausstellung

Gerrit Rietveld · Die Revolution des Raums

statt. Der in der Ausstellung gezeigte Stuhl ist ein Exponat aus der Sammlung des Centraal Museums in Utrecht. Das Gestell des Stuhles ist aus Kiefernholz angefertigt und die Sitzfläche ist mit einem an den Ecken ausgeschnittenen Stück Leder belegt. Die Rückenlehne aus einem 20 cm breiten Lederstreifen ist an je drei Seiten der oberen Gestellenden mit Polsternägeln angebracht.

In der Sammlung des Centraal Museums in Utrecht gibt es eine weitere Version aus Eichenholz. Die Sitzauflage dieses Stuhls liegt nicht lose auf, sondern ist allseitig mit Polsternägeln befestigt. In Daniele Baronis Buch „Ursprung des modernen Möbels – das Werk Rietvelds“ ist dieser Stuhl veröffentlicht.

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Gerrit Rietveld entwarf den Armlehnstuhl – auch Lehnstuhl genannt – im Jahr 1908. Der Stuhl aus Holz und Leder in seiner schlichten und reduzierten Form gilt als erster und wichtiger Möbelentwurf Rietvelds. 55 Jahre später, im Jahr 1963, entwarf Gerrrit Rietveld einen ebenso auf das Wesentliche reduzierten Stuhl für den Umbau des Juweliergeschäftes Steltman in Den Haag. Der sogenannte „Steltman-Stuhl“ war Rietvelds letzter Möbelentwurf.

Maße der Miniatur: 91 x 68 mm, 142 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Vorbild für die von mir angefertigte Miniatur war der im Vitra Design Museum ausgestellte Stuhl in Kiefernholz. Hellbraun gebeizte Leisten aus Kiefernholz bilden das Stuhlgestell, die Sitzfläche und die Rückenlehnenbespannung sind in braunem Leder ausgeführt.

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Philipp Mainzer

Miniatur “ ST04 Backenzahn“

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1996 entwarf  Philipp Mainzer den als Hocker und Beistelltisch einsetzbaren ST04 Backenzahn. Der deutsche Architekt und Designer ist Mitbegründer des Möbelunternehmens e15. Die Holzwerkstoffe von e15 sind massive europäische Hölzer. ST04 Backenzahn wird aus dem Kernholz von Eiche und Nußbaum hergestellt. Vier gleiche Elemente, zusammengefügt mit einer leichten Schattenfuge, bilden diesen zeitlosen Entwurf. Die Miniatur des ST04 Backenzahn habe ich als Einzelstück für meine eigene Sammlung angefertigt.

Maße der Miniatur: 45 x 45 mm, 78 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die Miniatur habe ich in Eiche hergestellt und die Oberfläche des Holzes geölt. Vor dem Zusammenbau der vier Elemente habe ich die Sitzmulde in das Kopfholz hineingeschliffen. Der so entstandene Backenzahn-Hocker ist ein besonders schönes Stück in meiner Miniaturensammlung.

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Mart Stam

Miniatur „Gasrohrstuhl“

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1926 konstruierte der niederländische Architekt Mart Stam den ersten Prototyp eines hinterbeinlosen Stuhles. Der sogenannte Gasrohrstuhl bestand aus zehn gleichlangen Gasrohrstücken, die mit 90° Fittings verbunden waren. Der Gasrohrstuhl war Vorbild für den Stuhl W1, den Mart Stam 1927  für die Werkbundausstellung ‚Die Wohnung‘ in der Weißenhofsiedlung entwarf.

Um die Entwicklung des Freischwingers in meiner Miniaturensammlung dokumentieren zu können, habe ich den Gasrohrstuhl im Maßstab 1:6 angefertigt. Es war gar nicht so einfach, Fittings in diesem kleinen Maßstab aufzutreiben. In einem Modellbauladen bot man mir an, Fittings in der benötigten Größe anfertigen zu lassen. Als ich den Preis hörte, habe ich meine Pläne zuerst einmal zurückgestellt. Später fand ich in einem Geschäft für Dampfmodelle die unten abgebildeten Fittings. Die Schenkel waren jedoch zu lang und ein Bogen war auch nicht zu erkennen. Ich habe dann an meiner Schleifmaschine die Schenkel gekürzt und den Bogen angeschliffen.

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Das erste Exemplar habe ich dann mit einem kleinen Stück Rohr versehen und mit einem mir vorliegenden Foto des Gasrohrstuhles verglichen. Bis auf die fehlende kleine Wulst an den Fittings war ich sehr zufrieden.

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Nachdem ich die zehn gleichlangen Rohrstücke hergestellt hatte, ging es an das Verbinden der Einzelteile. Um alle Rohre und Winkel passgenau zu verbinden, fertigte ich aus Hartfaser Schablonen an, die ich mit Kreppband zwischen den einzelnen Rohren befestigte. Die Miniatur im Maßstab 1:6 hat die

Maße: 75 x 75 mm, 148 mm hoch.

Das Messinggestell meiner Anfertigung habe ich mit eisengrauer Farbe lackiert und so die größstmögliche Übereinstimmung zum großen Vorbild erreicht.

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Adirondack Chair


Der Adirondack Chair, in den 1920er Jahren in Anlehnung an den Westport Chair von Thomas Lee entstanden, war wieder Vorbild für eine von mir selbst gebaute Miniatur

In einer Freizeitanlage sah ich Adirondack Chairs in einer wunderschönen Ausführung. Die Verarbeitung dieser Stühle zeigte große Unterschiede zu den mir bisher bekannten Versionen. Sie waren von der Anzahl der verwendeten Bauteile stark reduziert und überzeugten durch ihre Leichtigkeit. Jedes Bauteil war formal aufeinander abgestimmt und sauber verarbeitet.

Vom Besitzer der Freizeitanlage erhielt ich die Erlaubnis, die Stühle zu fotografieren und alle Detailmaße zu nehmen. So habe ich sichergestellt, daß die von mir gebaute Miniatur maßstäblich dem Original entspricht.

 
 

Um auch die unterschiedlichen Winkel von Sitz, Rücken und den Seitenteilen originalgetreu herstellen zu können, habe ich die ermittelten Daten in eine Zeichnung im Maßstab 1:6 umgesetzt. So konnte ich dann Schablonen anfertigen und war sicher, daß es keine Abweichungen bei Rundungen und schräg zulaufenden Leisten gab.

 
 

Bei der Montage der einzelnen Leisten habe ich mich streng an die ermittelten Abstände und Winkel gehalten. Bevor ich die Rückenlehne verleimt habe, stellte ich die Leisten probeweise in die Rundung der hinteren Armlehnenverbindung. Nach kleinen Korrekturen konnte ich dann die Montage beenden. Abweichend von meinem Vorbild habe ich die Miniatur weiß lackiert. Ich habe mir vorgenommen, später eine weitere Miniatur in geöltem Mahagoniholz anzufertigen.

 

Gerrit T. Rietveld

Miniatur Steltman-Stuhl

Im August 2007 sah ich in einem Düsseldorfer Möbelgeschäft die Reedition eines Steltman-Stuhls von Gerrit Rietveld. Dieser Stuhl war für mich etwas ganz Besonderes und der reduzierte Entwurf hat mich so fasziniert, daß ich spontan den Entschluß faßte, von diesem Stuhl eine Miniatur zu bauen.

In dem Buch „Ursprung des modernen Möbels – das Werk Rietvelds“ fand ich Skizzen und Zeichnungen, denen ich genaue Abmessungen und Konstruktionsdetails des Originals entnehmen konnte

Da ich mit Ausnahme einer kleinen Kreissäge und dem üblichen Handwerkzeug über keine Holzverarbeitungsmaschinen verfüge, habe ich die erforderlichen Leisten beim Schreiner bestellt. Ich bekam Eichenholz mit einer sehr schlichten Maserung, welche natürlich dem kleinen Maßstab sehr entgegen kam.

Für fünf Miniaturen habe ich dann die Leisten auf Länge geschnitten und nach und nach kleine Baugruppen verleimt. Vor der Endmontage habe ich alle Verbindungen von Leimresten befreit und gründlich geschliffen.

Beim Zusammenbau der Teile kam es dann auf große Genauigkeit an. Die erste Miniatur war so schief und wackelte so fürchterlich, daß ich dann bei den weiteren Miniaturen auf korrekte Winkel achtete und während der Leim noch nicht ausgehärtet war, kleine Korrekturen vornahm.

Ich verfüge jetzt über zwei Miniaturen in Eiche natur und zwei Miniaturen in Eiche schwarz gebeizt und lackiert. Jeweils spiegelbildlich angeordnet.