Aus meinem Bücherschrank

Der entfesselte Blick
Die Brüder Rasch und Ihre Impulse
für die moderne Architektur

„Die frühen Architekturentwürfe der Brüder Heinz (1902-1996) und Bodo (1903-1995) Rasch verbinden visionären Erfindungs-geist mit Ingenieurskunst auf eine Weise, die bis heute verblüfft. Nicht nur ihre Pläne für spektakuläre Hängearchitekturen, sondern auch die Ideen für aufblasbare Leichtbauten oder containerartige Module waren ihrer Zeit weit voraus. Obgleich sie an wichtigen Projekten der Moderne mitwirkten, ist ihr Werk heute nur wenigen Experten bekannt. Diese erste museale Ausarbeitung ihres faszinieren-den Schaffens rückt die Impulse der Brüder Rasch erneut ins öffentliche Bewusstsein. Mit ausgewählten Einzelprojekten international renommierter Architekturbüros, die an ihre Konzepte anknüpfen, schlägt das Projekt gleichzeitig die Brücke zwischen dem kreativen Potential der Brüder Rasch und wichtigen Akteuren der 1960er Jahre bis heute. Fünf zeitgenössische Künstler setzen schließlich mit ihren Beiträgen diesen Dialog fort und zeigen, wie weit die „Entfesselung des Blicks“ bis in die Gegenwart reicht.

Text: Klappentext des Verlages.

Aus meinem Bücherschrank

Der Stuhl

Die Design-Avantgarde der 1920er Jahre führte zu einer gestalterischen Einfachheit, die ausschließlich auf funktionale, materielle und konstruktive Notwendigkeiten ausgerichtet war. Heinz und Bodo Rasch waren Praktiker dieser neuen Sichtweise und Pioniere des ergonomischen Möbeldesigns. Ihr 1927 entworfener Sitzgeiststuhl zeigt erste Ansätze zum Bewegungs-sitzen und war Vorbild für Gerrit Rietvelds Zig-Zag-Stuhl.

Das kleine Buch „Der Stuhl“ von Heinz und Bodo Rasch wurde 1992 vom Vitra Design Museum als Faksimile neu aufgelegt. Anlass war die vom 27. November 1992 – 28. März 1993 im Vitra Design Museum stattfindende Ausstellung „Praktiker der Avantgarde – Vom Experiment zum Klassiker“

Heinz und Bodo Rasch

Miniatur „Sitzgeiststuhl“

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1927 entwarfen die Brüder Heinz und Bodo Rasch den „Sitzgeiststuhl“, einen Kragstuhl aus lackiertem Massivholz und Sperrholzplatten. Den in ihren eigenen Werkstätten in Stuttgart angefertigten Stuhl, stellten sie im gleichen Jahr anlässlich der Stuttgarter Werkbundausstellung im Haus von Mies van der Rohe vor.

Der Sitzgeiststuhl zeigt in seiner Konstruktion Ansätze zum ergonomischen Sitzen, so wie Heinz und Bodo Rasch es 1928 in Ihrem Buch „Der Stuhl“ gefordert haben. Die Vorstellung der Architekten war es, Stühle zu konstruieren, die sich den Bewegungsabläufen des Benutzers anpassen und den Körper in jeder Haltung entsprechend stützen.

Bis auf wenige Exemplare ging der Sitzgeistuhl nie in Produktion.

Die Miniatur des Stuhls wurde vom Vitra Design Museum in den Jahren von 1997 bis 2005 produziert und vertrieben.

Maße der Miniatur: 71 x 79 mm, 150 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die seitlichen Rahmen und Quertraversen der Miniatur bestehen aus 4 mm starkem Massivholz, die Füllungen aus einer Lage 0,6 mm starkem Furnier. Alle Oberflächen sind schwarz lackiert.

Zur Miniatur gehört ein bedrucktes Holzkistchen und eine kleine Informationsbroschüre des Vitra Design Museums.

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