Fortunato Depero

Miniatur „Remida“

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Fortunato Depero, Künstler des italienischen Futurismus, entwarf 1922 den Hocker Remida. Der Korpus des Hockers besteht aus neun gleich großen, nach unten spitz zulaufenden Segmenten aus Ahorn. Die runde Sitzfläche ist mit Lederzuschnitten in den Farben grün, gelb, blau, rosa und rot belegt.

Der Hocker Remida wird heute als Hommage an Fortunato Depero vom italienischen Möbelhersteller Zanotta hergestellt. Die Miniatur des Hockers habe ich für meine Sammlung selber angefertigt.

Maße der Miniatur:  Ø 53 mm , 73 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Für den Korpus des Hockers habe ich vier Lagen 0,6 mm starkes Ahornfurnier um ein im Durchmesser passendes Kunststoffrohr verleimt. Nach dem Zuschneiden der einzelnen Segmente habe ich diese wieder miteinander verbunden, sauber geschliffen und mit klarem Mattlack beschichtet.

Wie beim großen Original habe ich die Sitzfläche mit dünnem Leder in den von Depero vorgesehenen Farben belegt. Das rote und blaue Leder in einer Stärke von knapp 1 mm bekam ich von einem Schuhmacher, die drei anderen Farben habe ich selber eingefärbt.

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Die folgenden Bilder zeigen einige Schritte der Anfertigung.

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Charles und Ray Eames

Miniatur „Aluminium Chair“ Modell EA 105 !!

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Eine Miniatur des Aluminium Chairs ohne Armlehnen zu bekommen, das war schon immer mein Wunsch. Deshalb kaufte ich vor einigen Tagen eine Miniatur des Aluminium Chairs antiquarisch. Antiquarisch deshalb, weil ich mir nicht sicher war, ob sich die Armlehnen so einfach lösen lassen und ich wollte auch nicht eine neue und teure Miniatur zerstören.

Die Schraubverbindung der Armlehnen ließ sich nach Demontage des Untergestells problemlos lösen. Es blieben nur die Bohrlöcher für die Schraubverbindung sichtbar, die ich später mit Spachtelmasse verschlossen habe und nach dem Aushärten mit einem Chromlack retuschierte.

Die leichte Patina auf den Chromgestellen habe ich sorgfältig mit einem Wattebausch und Poliertuch – beides natürlich auch im Maßstab 1:6 🙂 – rückstandsfrei beseitigen können. Nach der Montage des Sitzelementes auf das Untergestell konnte ich eine wunderschöne neue Miniatur meiner Sammlung hinzufügen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

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Michele De Lucchi

Miniatur „Bisonte“

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Diese Abbildung zeigt den von mir angefertigten Hocker Bisonte und im Hintergrund meine Schreibtischleuchte „Tolomeo“, die auch von Michele De Lucchi entworfen wurde.

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Foto:  aMDL architetto Michele De Lucchi S.r.l.

Der Hocker Bisonte ist ein Entwurf des italienischen Architekten und Designers Michele De Lucchi in Zusammenarbeit mit Philippe Nigro. Bisonte, ein Entwurf aus dem Jahr 2005 , wird in kleinen Auflagen von Produzione Privata, einem 1991 von Michele De Lucchi gegründetem Unternehmen aus schichtverleimtem Birkenholz hergestellt und auch vertrieben.

Bisonte erfüllt zwei Funktionen: Als Einzelstück hat er die Funktion eines Hockers zum Sitzen und mehrere Elemente übereinandergestapelt machen aus ihnen einen Garderob enständer.

Die Miniatur des Hockers habe ich selber angefertigt, da dieser außergewöhnliche Entwurf in meiner Miniaturensammlung nicht fehlen sollte.

Maße der Miniatur: 66 x 43 mm, 83 mm hoch.
Maßstab der Miniatur: 1:6

Für den Korpus habe ich vier Lagen 0,6 mm starkes Birkenfurnier zu einer Sperrholzplatte verleimt und die einzelnen Elemente konisch zugeschnitten. Nach dem Ausschneiden der Stapelöffnungen und dem Ausschleifen der Sitzkrümmung erfolgte die Verleimung der vier Korpusteile auf Gehrung. Das Sitzelement, aus fünf Lagen Birkenfurnier, habe ich formverleimt, die „Bisonhörner“ ausgeschnitten und mit dem Unterteil verbunden. Anschließend erfolgte eine zweimalige Lackierung mit seidenmattem Klarlack.

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Shigeru Ban

Miniatur „Cardboard Chair“

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Der japanische Architekt Shigeru Ban, bekannt durch seine Gebäudekonstruktionen mit Kartonröhren, entwarf 1998 die Carta Möbelserie.

Besonderes Merkmal sind die aus Sperrholz herausgeschnittenen Seitengestelle und die Sitzflächen aus Papierröhren. Die Carta Möbelserie besteht aus Stuhl, Hocker, Tisch, Liege und Paravent.

Den Cardboard Chair habe ich für meine Sammlung als Miniatur hergestellt. Mangels der sehr kleinen und bei Hülsenherstellern nicht zu bekommenden Papierhülsen habe ich für die Sitz- und Rückenfläche 3 mm starke Buchenrundhölzer verwendet. Diese kleine Materialabweichung sehe ich als „künstlerische Freiheit“ meiner Arbeit und beeinträchtigt in keiner Weise diesen wunderschönen Stuhlentwurf.

Maße der Miniatur: 75 x 82 mm, 126 mm hoch

Maßstab der Miniatur: 1:6

Das Buchensperrholz für die Gestellseiten und die Zargen habe ich wie schon für andere von mir hergestellte Miniaturen wieder selber verleimt und die Konturen der Seiten nach mir vorliegenden Abbildungen ausgeschnitten. Die drei die Gestellseiten verbindenden Querzargen und eine Längszarge unter der Sitzfläche geben dem Gestell eine gute Stabilität.

Nach einigen gescheiterten Versuchen die miniaturisierten Papierhülsen selber anzufertigen, habe ich die Sitz- und Rückenfläche mit 40 Buchenrundhölzern“gepolstert“.

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Richard Neutra

Miniatur „Low Round Table“

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Für die Möblierung der Wohneinheiten im Channel Heights Projekt entwarf Richard Neutra 1942 diesen niedrigen Tisch mit drei runden Massivholzbeinen. Gemeinsam mit dem Boomerang Chair und dem Channel Heights Stool möblierte Richard Neutra zwei Musterwohnungen in der Channel Heights Siedlung. Da es nicht zum Auftrag der Möblierung kam, setzte er die Entwürfe -teilweise auch überarbeitet- in anderen seiner Projekte ein.

Die Miniatur des Low Round Table habe ich für meine Sammlung selber angefertigt.

Maße der Miniatur: 146/158 mm Ø, 55 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die Tischplatte der Miniatur habe ich aus selbst verleimtem Eichensperrholz hergestellt und mit einem umlaufendem Umleimer versehen. Die 12 mm starken Tischbeine und die unter der Platte befindlichen Zargen bestehen aus massiver Eiche. Die Oberflächen sind natur belassen und seidenmatt lackiert.

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Richard Neutra

Miniatur „Channel Heights Stool“

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„Wie auch der Boomerang Chair und andere Stücke wurde dieser markante Hocker für das Wohnbauprojekt Channel Heights (1942) in San Pedro in Kalifornien entworfen. Um den Bewohnern die bestmögliche Nutzung der vorhandenen Fläche zu ermöglichen, entwickelte Richard J. Neutra einen Hocker, der gelegentlich auch als Tischchen dienen kann – ganz einfach dadurch, daß das Sitzpolster entfernt wird. Die Profilierung des kreuzförmigen hölzernen Fundaments erinnert an eine Tragfläche“
– Text: Neutra Furniture Collection by VS, Verkaufskatalog Seite 29

Die Miniatur des Hockers habe ich für meine Sammlung selber hergestellt.

Maße der Miniatur: 73 x 73 mm, 73/76 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Das Plattenmaterial für die Miniatur habe ich aus sechs Lagen 0,6 mm starkem Eichenfurnier hergestellt und nach dem Zuschnitt und Anleimen der Plattenkanten seidenmatt lackiert. Die Stützwangen des Hockers sind in der Mitte rechtwinklig miteinander verleimt und verjüngen sich an den Außenkanten tragflächenförmig wie beim großen Original.

Das Sitzkissen ist allseitig mit braunem Stoff bespannt und lose aufgelegt.

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David Chipperfield

Miniatur „DC03 Langley“ 

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Der britische Architekt David Chipperfield entwarf im Jahr 2014 eine Möbelkollektion bestehend aus dem Tisch Fayland, der Bank Fawley und dem auch als Beistelltisch einsetzbaren Hocker Langley. Die Kollektion aus massivem Eichenholz in drei verschiedenen Oberflächen und massivem, natur geöltem Nussbaumholz wird von e15 hergestellt.

Die Miniatur des Hockers Langley habe ich selber für meine Sammlung angefertigt.

Maße der Miniatur: 80 x 58 mm, 78 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Zur Anfertigung des Hockers habe ich wie beim großen Original mehrere massive Eichenholzleisten miteinander verleimt und das so entstandene Plattenmaterial zugeschnitten. Die Oberfläche der Sitzplatte, der zwei Seitenwangen und der trapezförmigen Querstrebe sind sauber geschliffen, die Kanten sind leicht gebrochen. Um diese maßstäblich weitgehend genaue Miniatur anfertigen zu können, habe ich die Maße der 1:1 Version entsprechend umgerechnet, Überstände und Materialstärken aus Katalogfotos „herausgegriffen“.

Die Oberfläche ist wie bei den bereits von e15 hergestellten Miniaturen des Tisches Bigfoot und des Hockers Backenzahn unbehandelt.

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LCM

Miniatur „LCM“ von Charles und Ray Eames

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Diese Miniatur konnte ich „antiquarisch“ für meine Sammlung erwerben. Der Verkäufer hatte mir vor dem Kauf mitgeteilt, daß es an den Schrauben etwas Rost gibt und die Formholzteile von Sitz und Rücken stark verzogen sind. Durch die obigen Abbildungen hat er mir den sehr schlechten Zustand der Miniatur belegt.

Da mir diese rote Miniatur bisher nicht bekannt war und sie in dieser Ausführung auch nicht vom Vitra Design Museums angeboten wurde, habe ich trotz der erheblichen Mängel gekauft.

Um die Miniatur nun wieder in einen ansehnlichen Zustand zu versetzten, habe ich sie zuerst komplett zerlegt. Das Gestell und die Schrauben waren kein Problem. Mit einem Chromputzmittel und einem zaghaften Biegen war es sehr schnell wieder in einem ausgezeichneten Zustand.

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Die stark verzogenen Holzteile habe ich auf ein kleines Holzbrettchen gespannt und durch Unterlagen aus Styropor in die ursprüngliche Form gebracht. Vorbild waren Sitz und Rücken meiner schwarzen Miniatur.

Mehrmals und über einen Zeitraum von mehreren Tage habe ich das Holz mit einem Fön stark aufgeheizt um es so dauerhaft wieder in Form zu bringen. Das Ergebnis ist zwar nicht hundertprozentig, aber ich bin sehr zufrieden und freue mich, wieder eine schöne und seltene Miniatur meiner Sammlung hinzufügen zu können.

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Das Bild unten zeigt die Miniatur nach der Bearbeitung und ich hoffe, daß die Holzteile in ihrer jetzigen Form stabil bleibt.

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Ludwig Mies van der Rohe

Miniatur „Esszimmerstuhl“

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In der Literatur über die Möbelentwürfe Ludwig Mies van der Rohes konnte ich mich sehr ausführlich über den Esszimmerstuhl aus Palisander informieren. Mies van der Rohe entwarf den Stuhl in den Jahren 1925/26 für sein eigenes Appartement in Berlin.

Der Stuhl schien mir aufgrund der sehr einfach aussehenden Konstruktion gut geeignet, ihn als Miniatur anzufertigen.

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Für die Gestellteile und Rückenlehnenfüllung benötigte ich vier unterschiedliche Materialstärken. Mir zur Verfügung stehendes Palisander-Massivholz war von der Maserung so blumig, daß ich mich entschied, aus entsprechend vielen Schichten Buchefurnier und zwei Lagen Deckfurnieren in Ostindisch Palisander die Platten selber zu verpressen.

Die feine Maserung des Furniers kam dem Maßstab der Miniatur sehr entgegen.

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Nach dem Zuschnitt der Beine und Zargen habe ich die Schnittflächen furniert und anschließend die Längen festgelegt. Es stellte sich sehr schnell heraus, daß der Stuhlentwurf doch so einige Schwierigkeiten aufwies.

Außer der vorderen Zarge und der vorderen Stuhlbeine gab es keinen rechten Winkel.

Die Seitenzargen laufen in einem Winkel von 87° auf die nach unten schmaler werdende Rückenlehne auf und auch die Rückenlehnenzargen haben unterschiedliche Breiten und Winkel. Trotzdem ist mit Ausnahme der Verbindung Seitenzarge/Rückenlehne das Gestell komplett bündig verleimt und vermittelt wegen der  vertikalen Furnierrichtung den Eindruck, als sei es aus einem Stück Holz herausgeschnitten.

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Vor dem Lackieren des Gestells überzeugte mich schon eine kleine Lackprobe von dem Ergebnis meiner Arbeit.

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Für das Sitzpolster habe ich noch eine Bodenplatte angefertigt und diese ebenso wie den Rücken mit Polsterwatte belegt. Kleine Lederzuschnitte, von unten an den Rändern auf ein Minimum dünner geschliffen, bilden den Bezug von Sitz und Rücken.

Jasper Morrison

Miniatur „Wingnut Chair“

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Jasper Morrison entwarf den Wingnut Chair 1984 noch während seines Studiums am Royal College of Art in London. 1985 wurde der Stuhl aus Hartfaserplatten und Flügelschrauben in einer limitierten Auflage von acht Exemplaren produziert.

Durch die in Weil ausgestellte Maxiatur des Wingnut Chairs wurde ich angeregt die Miniatur dieses Stuhls anzufertigen. Aber nicht nur die Maxiatur war Vorbild für meine Anfertigung, sondern auch der unten abgebildete Originalstuhl.

Außer der Stuhlhöhe von 81 cm standen mir leider keine weiteren Maße des Stuhls zur Verfügung. Ich habe deshalb durch Ausmessen der Abbildung und entsprechendes Umrechnen, die Maße für die einzelnen Bauteile ermittelt. Ich bin sicher, nicht weit von den tatsächlichen Maßen entfernt zu sein.

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Maße der Miniatur: 70 x 69 mm, 135 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: ca. 1:6

Die Miniatur besteht aus beidseitig mit braunem Papier laminiertem Karton und ist um die Hartfaseroptik zu erreichen, allseitig mit seidenglänzendem Klarlack beschichtet. Die eingesetzten Flügelmuttern haben eine Flügelbreite von 4,2 mm und entsprechen einer Schraube M6.

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Diese Abbildung zeigt einen Originalstuhl im Maßstab 1:1