Konstantin Grcic

Miniatur „Chair_One“

Konstantin Grcic entwarf den Chair_One im Jahr 2002 für den italienischen Möbelhersteller Magis, der ihn seit 2004 produziert.

Chair_One ist ein Stuhl aus zwei sehr unterschiedlichen und für einen Stuhl sehr ungewöhnlichen Materialien. Das Oberteil aus farbig beschichtetem Aluminiumdruckguss gleicht dem Aufbau eines Fußballs und bildet mit Polyedern in sehr unterschiedlichen Größen die dreidimensionale und sehr transparente Sitzschale des Stuhls. Getragen wird die Sitzschale von einem runden, konisch zulaufenden, imprägnierten Betonfuß.

Die Miniatur wurde von K. M. Bardo in einer Kleinstauflage für Freunde hergestellt.

Maße der Miniatur: 92 x 98 mm, 133 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

K. M. Bardo stellte die Miniatur im 3D-Drucker her und beschichtete das Oberteil farbig. Den Sockel bemalte er sehr kunstvoll, so daß die Oberfläche der Betonstruktur vom großen Original nicht zu unterscheiden ist.

Die folgenden mir zur Verfügung gestellten Fotos dokumentieren einige Produktionsschritte des im 3D-Druck hergestellten Chair_One.

design-ikonen – Rezension Martina Herda

Zur Ausstellung design-ikonen besuchten mich u. a. mein Sammlerfreund Klaus Herda mit seiner Frau Martina aus Ansbach. Einige Tage nach ihrer Rückkehr erhielt ich von Martina Herda eine sehr ausführliche Rezension, in der sie mit großer Begeisterung von ihren Eindrücken berichtet.

Ich habe mich sehr darüber gefreut und möchte den Lesern meines Blogs diese nicht vorenthalten. Ein Klick auf das Bild öffnet die Datei in lesbarer Form.

Xavier Pauchard

Miniatur „Tolix Chaise A“

Den aus Stahlblech verformten Chaise A, entwarf der Unternehmer Xavier Pauchard  im Jahr 1925 für seine eigene Metallmöbelfirma in Autun/Frankreich. Durch die Feuerverzinkung der verformten Metallteile konnte Xavier Pauchard langlebige und rostfreie Metallmöbel zur Verwendung im öffentlichen Raum anbieten. Das inzwischen unter dem Markennamen „Tolix“ registrierte Unternehmen erhielt 1937, anlässlich der Weltausstellung in Paris, einen Auftrag über 16.000 dieser Stühle und Armlehnstühle, die überall im Stadtgebiet aufgestellt wurden. Später wurden statt der feuerverzinkten Ausführung auch Stühle pulverbeschichtet, die nach längerer Benutzung einen Abrieb der Oberfläche erkennen ließen, so wie es bei meiner Miniatur zu sehen ist. Eine Besonderheit des Entwurfs ist die Kehlung der Stuhlbeine, die ein Stapeln des Stuhls ermöglicht. Eine Perforation der Sitzfläche sorgt für das Abfließen von Wasser beim Einsatz im Freien.

Die in meiner Sammlung befindliche Miniatur des Tolix Chaise A wird von BardoGarage auf Etsy unter

https://www.etsy.com/de/shop/bardogarage/

in verschiedenen Farbstellungen angeboten. Den Hinweis auf diese wunderschöne Miniatur erhielt ich von meinem Sammlerfreund Klaus Herda.

Maße der Miniatur: 83 x 93 mm, 158 mm hoch

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die Miniatur des Tolix Chaise A entstand im 3D-Druckverfahren aus Kunstharz, ist also nicht wie das große Original aus Metallblech hergestellt. Die Ausgangslage des hier verwendeten Stereolithografie-Druckverfahrens ist ein Becken voller flüssigem Kunstharz. Ein UV-Laser tastet scheibchenweise die vorgegebene Form ab und härtet das flüssige Druckmaterial aus, bis die endgültige Form des Stuhls erreicht ist.

Die Oberfläche der Miniatur wurde vom Künstler sehr liebevoll gestaltet. Die aufgetragenen Abnutzungs- und Roststellen geben der Miniatur wie beim erwachsenen Stuhl  den Charakter eines Vintage.

Neue Miniaturen

Chair_One von Konstantin Grcic
Tolix „A“ Chair von Xavier Pauchard 

In der vergangenen Woche erhielt ich diese wunderschönen Miniaturen des Chair_One von Konstantin Grcic und des Tolix „A“ Chair von Xavier Pauchard. Beide Miniaturen im Maßstab 1:6 sind im 3D-Drucker entstanden und stimmen bis ins kleinste Detail mit den großen Originalen überein.

Ohne die Informationen meines Sammlerfreundes Klaus Herda, der auch seit etwa 2 Wochen auf einer eignen Homepage seine Miniaturensammlung und vor allem seine Eigenbauten vorstellt, hätte ich diese Miniaturen nicht entdeckt.

In den nächsten drei oder vier Wochen berichte ich ausführlicher über beide Entwürfe. Zuerst aber beschäftige ich mich, gemeinsam mit meinem Sohn Marko, mit dem Aufbau und der Eröffnung unserer Ausstellung „design-ikonen“ im Museum Haus Martfeld in meiner Heimatstadt Schwelm.

Wer in der Nähe wohnt, oder auch lange Wege nicht scheut, ist sehr herzlich eingeladen, diese besondere Ausstellung zu besuchen.

Klaus Herdas neuer Internetauftritt

Viele Leser meines Blog kennen Klaus Herda schon lange durch seine schönen Beiträge, die ich immer gerne veröffentlicht habe. Nun hat Klaus Herda seine eigene Homepage, auf der er gekaufte und selbst hergestellte Stuhlminiaturen zeigt. Nicht nur seine Miniaturstuhlsammlung zeigt er auf eindrucksvolle Weise, auch die Informationen über sich und sein Hobby, seine Anfertigungen und die eigenen Entwürfe sind spannend zu lesen. Eine Besonderheit sind die Erzählungen zum Thema „Stühle“, die von seiner Frau Martina geschrieben werden und jeweils als „Literarischer Ausklang“ in seinen Fotobildbänden den Abschluss bilden.

Hier

geht es zur sehenswerten Homepage von Klaus Herda. Es lohnt sich, die Seite regelmäßig zu besuchen, da nach und nach alle Miniaturen aus seiner inzwischen auf über 700 Exemplare angewachsenen Sammlung gezeigt werden.

Ausstellung ‚design-ikonen‘


Generalprobe im Museum Haus Martfeld. Foto: Marko Dowald

 

design-ikonen

Miniaturstühle aus der Sammlung Dirk Dowald
Fotografien von Marko Dowald



Eine 
Studio-Ausstellung im Museum Haus Martfeld, Schwelm.

10. Mai bis 31. Juli 2022.
Eröffnung 8. Mai 2022/ 11 Uhr.
Öffnungszeiten: Di 14 bis 17 Uhr, Sa/So 12 bis 17 Uhr

 

Dr. Bärbel Jäger, Leiterin des Museum Haus Martfeld, verfasste die folgenden Informationen, die auf die Ausstellung hinweisen und inzwischen mit vielen schönen Abbildungen in verschiedenen regionalen Medien erschienen sind. Bestimmt finden viele Design- und Kunstinteressierte den Weg in diese besondere Ausstellung.

„Premiere feiern die ‚neuen‘ historischen Studio-Ausstellungsräume im Haus Martfeld mit der anspruchsvollen Schau ‚design-ikonen‘. Etwa 85 Objekte aus seiner umfangreichen Sammlung großer und kleiner Sitzmöbelklassiker hat der Schwelmer Dirk Dowald zusammengestellt, um das Spektrum bedeutender Entwürfe zu zeigen. ‚Produkt-Design‘ vom preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel oder ‚Kaffeehausstuhl-Erfinder‘ Michael Thonet, von den Wiener Werkstätten bis zum Bauhaus ist im Kleinformat bei technisch hochwertigster Ausführung anzuschauen. Ebenfalls vertreten, Bestuhlung des bekannten schwedischen Anbieters mit den vier Buchstaben.

Vor dem mittelalterlichen Gemäuer des Tonnengewölbes inclusive angrenzendem Barocktreppenhaus kontrastieren die edlen Objekte internationaler Designgeschichte in ihrer oft strengen, mitunter auch kurvig bewegten Form-und ungewöhnlichen Materialvielfalt optisch reizvoll. Einige Ausstellungsstücke hat der Sammler mit hohem handwerklichen Anspruch selbst gefertigt. Schließlich hat er sein Berufsleben in der Möbelbranche verbracht, die ihn mit seiner Sammelpassion bis heute begleitet gemäß der Maxime „Design ist Kunst, die sich nützlich macht“.

Fotografien Marko Dowalds korrespondieren mit den Anschauungsobjekten, in dem er Original und Miniatur in eine technisch-ästhetische Beziehung setzt.“

Ein Besuch dieser besonderen Ausstellung lohnt sich, denn seit vielen Jahren sind die ausgewählten Miniaturen des Vitra Design Museums und anderer Hersteller nicht öffentlich zu sehen.

Auch die begleitend gezeigten Fotografien von Marko Dowald, die sich auf unterschiedlichste Weise mit den verkleinerten Stuhlobjekten auseinandersetzen, sind sehenswert. Insgesamt drei Serien behandeln die Themen Größenverhältnis, Formensprache und Material. Alle Fotografien erscheinen in einer Auflage von fünf Stück.

Maarten Baas

Miniatur „Clay Chair“

Der niederländische Designer Maarten Baas entwarf die Clay-Möbel-Serie im Jahr 2006. Regale, Tische, Stühle und Ventilatoren werden aus synthetischem Tonverbundstoff hergestellt, in dem Ton auf einfache Metallskelette von Hand aufgetragen und modelliert wird. Nach dem Aushärten werden die so entstandenen Unikate farbig lackiert.

Der Clay Chair wird von Maarten Baas auch als Miniatur angefertigt.

Maße der Miniatur: 76 x 84 mm, 121 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die Miniatur in meiner Sammlung ist genau wie das große Original aus Ton hergestellt und gelb lackiert. Die gelbe Miniatur ist auf 100 Exemplare limitiert und wird in einem kleinen Holzkistchen geliefert.

Helmut Bätzner

Miniatur „BA 1171, Bofinger-Stuhl“

Helmut Bätzner entwarf den Bofinger-Stuhl in den Jahren 1964 und 1965 in seinem Karlsruher Architekturbüro. Der zunächst für die Einrichtung des von Helmut Bätzner geplanten Badischen Staatstheaters in Karlsruhe vorgesehene Stuhl wurde von 1968 bis 1984 produziert. Abweichend vom ursprünglich vorgesehenen Einsatz im Badischen Staatstheater wurde der Stuhl in großen Stückzahlen als Objektstuhl in Cafés, Kantinen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Räumen eingesetzt.

Für den durchgängig aus einem Stück Kunststoff produzierten Stuhl wurden Glasfasermatten in durchgefärbten Polyester getränkt und mit hohem Druck und hohen Temperaturen verpresst. Der von der Möbelfirma Wilhelm Bofinger als Lizenznehmer vertriebene Stuhl gilt als der erste aus einem Stück Kunststoff gefertigte Stuhl und als Vorläufer der später so   erfolgreich produzierten Monobloc-Stühle.

Die Miniatur des Bofinger Stuhls wurde in den Jahren von 2003 bis 2010 vom Vitra Design Museum hergestellt.

Maße der Miniatur: 92 x 92 mm, 122 mm hoch

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die Miniatur ist genau wie das große Original durchgängig aus Kunststoff angefertigt und glänzend rot lackiert. Zur Miniatur mit der Artikelnummer 20253301 gehört ein Holzkästchen und ein Zertifikat des Vitra Design Museums.

Miniaturen aus der Sammlung Georgi

Ein farbenfrohes Kunstobjekt von Benedikt Georgi

Anfang Dezember erhielt ich von Benedikt Georgi ein Foto seines gerade begonnenen Kunstobjekts, welches eine auf einem Sockel stehende Miniatur des Panton Chairs zeigt. Die ersten Ansätze lassen bereits die Bemalung mit Motiven des französischen Malers Paul Signac erkennen, so wie auch Alessandro Mendini sie für seinen Sessel Poltrona di Proust verwendet hat.

Schlechtes Dezemberwetter und der Wunsch nach einem farbenfrohen Kontrast inspirierten Benedikt Georgi zu diesem bunten Designobjekt. An seinem Maltisch entstand das Re-design des Panton Chairs en miniature, bemalt mit vielen tausend bunten Punkten. Dazu schreibt er: „Ich wollte mit diesem Objekt zum Einen die reduzierte Form des Panton-Stuhls mit der üppigen Farbgestaltung von Mendini verbinden und zum Anderen den Eindruck erwecken, der Stuhl wäre aus dem Boden gewachsen.“ Zu Beginn seiner Arbeit schreibt mir Benedikt Georgi: …Ich muss noch viele Punkte malen.“ Und später schreibt er: „Mein buntes Designobjekt ist kurz vor der Fertigstellung. Wobei es schwierig ist, den richtigen Zeitpunkt für das Beenden zu finden.“

Die folgenden Bilder zeigen deutlich, daß erst der gewählte Zeitpunkt für den letzten bunten Tupfer diese schöne Arbeit zu einem kleinen Kunstwerk werden lies.

Miniaturen aus der Sammlung Herda

Stein oder nicht Stein, das ist hier die Frage…

… so (oder so ähnlich 😉) hat es ja schon Hamlet in Shakespeares gleichnamiger Tragödie formuliert. Schaut man sich Architektur und Kunst vergangener Jahrhunderte an, so findet man immer wieder Versuche, kostbare Materialien oder aufwändige Arbeiten durch einfachere, vor allem aber kostengünstigere Verfahren täuschend echt nachzuahmen bzw. zu ersetzen, so z.B. bei Trompe-l’œil-Effekten, der illusionistischen Malerei oder dem Stuckmarmor. So habe ich mir es bei meinem Miniaturenbau auch einfach „erlaubt“, neben echtem Stein auch Materialien zu verwenden, die den Anschein echten Steins erwecken sollen. Ein Grund dafür war natürlich die Tatsache, dass es mir gar nicht möglich ist, Steine (ähnlich wie auch Stahl) im Maßstab 1:6 angemessen zu bearbeiten.

Hier einige Beispiele für „Original und Fälschung“:

 

 

 

Diese sechs Beispiele zeigen, wie mit Holz und Granit-Farbspray oder bedruckter Folie ein Stein- bzw. Marmoreffekt bei den Miniaturen erreicht werden sollte.

 

 

 

Bei diesen Miniaturen wurde echter Stein für die Herstellung verwendet.

 

 

Die letzten Bilder zeigen die Verwendung steinähnlichen Materials wie Ton, Gips, Mörtel oder Beton.