Miniaturen aus der Sammlung Herda

Klaus Herda schickte mir einige Fotos seiner selbst gebauten Miniaturen, die ich wieder gerne in meinem Blog veröffentliche. Er schreibt mir dazu: „…Eingefallen sind mir da Hocker, die ja im Vergleich zu Stühlen immer etwas ins Hintertreffen geraten, sozusagen „zu kurz“ kommen (im doppelten Sonne des Wortes 😉). Meine kleine Auswahl an selbstgebauten Miniaturhockern (aus rund 95 vorhandenen Exemplaren) soll zeigen, dass auch in diesem Bereich – neben zahlreichen bekannten „Ikonen“ (von Aalto, Bill, Breuer, Chipperfield, Deltour, De Lucchi, Prouvé u.a.) – weitere vielfältige, ausgefallene Gestaltungsmöglichkeiten (und Anregungen zum Nachbauen) gegeben sind; von „stylischen“ bis zu „lustigen“ Entwürfen findet sich da wirklich alles.“

1: Tetraeder Hocker (W. Zeischegg – HfG Ulm)
2: Tibu Hocker (Maria Rästa)
3: Slice Stool (Jeong Ho Ko)
4: Mondana Hocker (AMeBE Studio)
5: Tennishocker Loser+Winner (K. Herda frei nach Elmgreen & Dragset)
6: Bolt Stool (Note Design Studio)
7: Charlie Chair (Angeletti & Ruzza)
8: Sedie-Tee Sitz (Laura Fubini)
9: Sigelring-Hocker (K. Herda)
10: COCO (M. Merkle)
11: Koreanischer Hanok Split Hocker (Shinkyu Shon)
12: Kanji Stool I (Tornasol Studio)
13: Cloud Chair (Shota Urasaki)
14: Tierhocker Leopard für Kinder (Designer unbekannt)
15: Spiralhocker federnd (K. Herda)
16: Steel Stool (Noon Studio)

Miniaturen aus der Sammlung Herda

Stein oder nicht Stein, das ist hier die Frage…

… so (oder so ähnlich 😉) hat es ja schon Hamlet in Shakespeares gleichnamiger Tragödie formuliert. Schaut man sich Architektur und Kunst vergangener Jahrhunderte an, so findet man immer wieder Versuche, kostbare Materialien oder aufwändige Arbeiten durch einfachere, vor allem aber kostengünstigere Verfahren täuschend echt nachzuahmen bzw. zu ersetzen, so z.B. bei Trompe-l’œil-Effekten, der illusionistischen Malerei oder dem Stuckmarmor. So habe ich mir es bei meinem Miniaturenbau auch einfach „erlaubt“, neben echtem Stein auch Materialien zu verwenden, die den Anschein echten Steins erwecken sollen. Ein Grund dafür war natürlich die Tatsache, dass es mir gar nicht möglich ist, Steine (ähnlich wie auch Stahl) im Maßstab 1:6 angemessen zu bearbeiten.

Hier einige Beispiele für „Original und Fälschung“:

 

 

 

Diese sechs Beispiele zeigen, wie mit Holz und Granit-Farbspray oder bedruckter Folie ein Stein- bzw. Marmoreffekt bei den Miniaturen erreicht werden sollte.

 

 

 

Bei diesen Miniaturen wurde echter Stein für die Herstellung verwendet.

 

 

Die letzten Bilder zeigen die Verwendung steinähnlichen Materials wie Ton, Gips, Mörtel oder Beton.

Miniaturen aus der Sammlung Herda

Neues aus der Miniaturstuhlproduktion Herda

Nachdem in meiner kleinen Kellerwerkstatt inzwischen über 450 Designstuhlminiaturen im Maßstab 1:6 entstanden sind, ist es wieder einmal Zeit, einen kleinen Einblick in die letzte Produktionsphase zu geben. Für mich besonders wichtig sind weiterhin zwei Aspekte: zum einen die Verwendung einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien und zum anderen die Ausweitung der Design-Vorbilder über die traditionellen Design-Ikonen hinaus auf interessante aktuelle, zeitgenössische Entwürfe; nicht zuletzt versuche ich auch hin und wieder eigene, selbsterdachte Miniaturstühle zu „erschaffen“.

Hier also eine bunte Foto-Präsentation meiner Eigenbauminiaturen der letzten Monate; wer Genaueres zu einzelnen Exemplaren erfahren möchte, kann sich natürlich gerne unter Klaus_Herda@web.de an mich wenden.

Zum Vergrößern bitte anklicken

Miniaturen aus der Sammlung Herda

Die Miniaturenproduktion bei Klaus Herda läuft auf Hochtouren. Gestern erhielt ich die folgenden Abbildungen und Ausführungen zu seinen Eigenbauten mit „Geflochtenem“ oder „Bespannten“ und zum Thema „Eine runde Sache“. Gerne zeige ich diese gelungenen und wunderschönen Arbeiten und ich bewundere die Geschicklichkeit und Geduld Klaus Herdas, mit der er diese kleinen „Schönheiten“ anfertigt.

Lesen Sie nun seine Ausführungen und betrachten/bewundern die außergewöhnlichen Miniaturen:

Geflochtenes
Entsprechend den vielfältigen Variationen an Designentwürfen und -modellen gibt es bei Stühlen und Sesseln natürlich auch eine immense Anzahl von unterschiedlichen Gestaltungsformen der Sitzflächen und Rückenlehnen. Neben blankem Holz/Metall/Kunststoff mit oder ohne Kissen/Polster finden sich auch viele geflochtene oder bespannte Ausführungen.

Über die im Dowaldschen Blog sehr schön gezeigten und präzise beschriebenen Designexemplaren hinaus habe ich versucht, in meiner kleinen Werkstatt weitere, zum Teil weniger bekannte Modelle im Maßstab 1:6 herzustellen. Allerdings habe ich mich erst gar nicht an die komplizierten Flechtwerke, wie sie bei den Vitra-Miniaturen ja in perfekter Ausführung zu finden sind, gewagt; dennoch bereiten auch einfachere Varianten Probleme und verlangen dem Modellbauer einiges an Geduld ab – eine Eigenschaft, die ich eigentlich eher nicht habe. 😉

Hier einige Eigenbauten mit „Geflochtenem“ oder „Bespannten“:

Abbildungen:
1) Lounge Chair von S. Larson
2) Stol 71 von N.O. Møller
3) S-Chair von T. Dixon
4) 611 Chair von A. Aalto
5) Stuhl mit Gurtbespannung von M. Breuer und G. Stölzl
6) Buit Gartensessel  (GandiaBlasco)
7) Tension Chair von Y. Chen
8) Chandigarh Chair P. Jeanneret
9) Circo von P. Maly
10) Bourbourg II von E. Padberg
11) Griechischer Tavernen-Stuhl (Designer unbekannt)
12) Tonic Gartenstuhl (Möbel Fischer)

Eine „runde Sache“
Während gebogene und geschwungene Formen eher im traditionellen Design zu finden sind, stehen gerade, eckige und sachlich-minimalistische Formen – sozusagen in der Tradition des Bauhauses (vor allem was die Architektur betrifft), im Vordergrund modernen Designs. Dennoch finden sich auch im zeitgenössischen Produktdesign viele von der „Geraden“ abweichende und somit andersartig interessante Entwürfe. Viele davon sind in Dirk Dowalds Stuhlminiaturenblog zu finden, einige andere habe ich in meiner kleinen Kellerwerkstatt nachgebaut.

Hier eine Auswahl an 1:6-Miniaturen mit „attraktiven Rundungen“:

Abbildungen:
1) Pipe Stool von A. Barbakadze
2) Tube Chair von J. Colombo
3) Ring-Hocker (Designer unbekannt)
4) Groovy Chair von P. Paulin
5) Steel Tube and Leather Chair von E. Sundahl
6) Woo-Woo-Chair von K. Herda
7) Drop von A. Jacobsen
8) Twirl (Oneliner) von R. Kadushin
9) Bibendum von E. Gray
10) High Heel Chair (Designer unbekannt)
11) Multifunctional Chair von Suanni
12) Peackock Chair von D. Benshetrit
13) Sam Son Chair von K. Grcic
14) Hängesessel (Designer unbekannt)
15) Bowl Chair von Lina Bo Bardi
16) Coco Hocker von M. Merkle

Miniaturen aus der Sammlung Herda

In den letzten Wochen hat Klaus Herda wieder wunderschöne kleine Kunstwerke in seiner Miniaturenwerkstatt angefertigt. Das folgende Bild zeigt seine Miniaturen 163 bis 171, alle im Maßstab 1:6. Ich bin immer begeistert, wenn ich die Vielfalt der von ihm verwendeten Materialien sehe. Holz, Draht, Leder, Fell, Gummischläuche, Kunststoffrohre und vieles mehr verarbeitet er und hält sich bei der Anfertigung der Miniaturen streng an die großen Vorbilder.


163 Botta 91 von Mario Botta
164 Seconda von Mario Botta
165 Fellhocker von Unbekannt
166 Plüsch-Hockerbank von Unbekannt
167 Stuhl von Gerrit Rietveld
168 Union chair von Hauke Odendahl
169 Plywood chair von Petter Nilsson
170 Hyaline chair von Fabio Lenci
171 Sperrholz-Skelett-Stuhl von Unbekannt

Die folgenden Bilder zeigen zwei neue Miniaturen, die Klaus Herda in den letzten Tagen angefertigt hat.

Und dazu schreibt er: „Zu meinen neuen Schöpfungen: Neben einer – von mir allerdings etwas modifizierten – banalen Parkbank (Bezeichnung laut Internet „Modell Berlin“) habe ich einen kleinen, ungewöhnlich anmutenden Stuhl des amerikanischen Stuhlbauers Garry Knox Bennett nachgebaut: Von dem Originalstuhl 896 hatte ich leider nur ein einziges Foto aus dem Internet zur Verfügung! Der Stuhlbauer/Künstler Garry Knox Bennett stellt mit sehr alten Maschinen viele ungewöhnliche Stühle (auch halbe wie Wewerka!) her, die mir zwar nicht sonderlich gefallen, die aber zweifelsohne lustig sind und ihren eigenen Charme besitzen (siehe Internet).“

Andrea Branzi

Eine Miniatur aus der Sammlung/Werkstatt von Klaus Herda

In seiner letzten E-Mail berichtet Klaus Herda über die Anfertigung einer ganz tollen Miniatur, die ich an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt lassen darf. Klaus Herda schrieb mir:

„…habe ich mich dem (Weiter-)Bau eines neuen Miniaturstuhls gewidmet, und zwar dem „ANTI-COMFORT“ (nomen est omen) von Andrea Branzi, der als Original (den kann man wirklich kaufen!) eigentlich völliger Schwachsinn ist, oder?!?! Materialien meiner Miniatur: Eichenholzstab (Musterstück eines Handlaufs mit 4cm Durchmesser über Ebay) mit Farbe bearbeitet/gespachtelt (vgl. Original) sowie weiß lackierter Aludraht“.

Hier geht es zu einigen Bildern des Originalstuhls und es ist bewundernswert, mit welcher Sorgfalt und Übereinstimmung Klaus Herda diese Miniatur hergestellt hat.


Foto: Klaus Herda

Miniatur „Anti Comfort“
Design: Andrea Branzi
Jahr: 2011
Maße der Miniatur: 100 x 172 mm, 139 mm hoch
Maßstab der Miniatur: 1:6
Hersteller der Miniatur: Miniaturenmanufaktur KH
Hersteller des Originals: Riva 1920 / IT

Sammlerfreunde

Miniaturen aus der Sammlung Herda

Wie Klaus Herda bereits berichtet, sammelt er nicht nur Miniaturen verschiedener Hersteller, sondern baut mit großer Leidenschaft auch selber Miniaturen. Hier zeige ich nun drei seiner letzten Anfertigungen, die wirklich ganz toll geworden sind und aus sehr unterschiedlichen Materialien bestehen.


Fotos (3): Klaus Herda

Miniatur „Swopper“
Maßstab: 1:6
Maße: Ø oben 65 mm , unten 85 mm , 110 mm hoch.
Entwurf: Werksentwurf aeris, 1997

Zu den verbauten Materialien schreibt Klaus Herda:
„Meine Miniatur ist aus Holz mit Hammerschlaglack; die Feder (die leider nicht federt, was ich eigentlich wollte) ist ein Rest (anderer Stühlchen) eines Aludrahts, der Sitz ist aus Holz mit Schaumstoff und knallrotem Jersey-Stoff überzogen.“

Miniatur „Ekstrem“
Maßstab: 1:6
Maße: 125 x 130 mm, 135 mm hoch.
Entwurf: Terje Ekstrøm, 1972

Und hier die „Baubeschreibung“ von Klaus Herda:
„Mein Modell ist aus Dichtungsmaterial (voller runder 16mm starker Schaumstoffwurm), den ich mit einem 4mm Aludraht mittig durchbohrt habe, dann gebogen und schließlich mit Piqué-Jersey-Stoff (auf Deutsch: altes grünes Polohemd) überzogen habe, was eine Scheiß-Arbeit war (Entschuldigung, aber der Stoff rutsche nicht über den Schaumstoff trotz guten Zuredens meinerseits!!).“

Miniatur „Variable Balans“
Maßstab: 1:6
Maße: 125 x 80 mm, 87 mm hoch.
Entwurf: Peter Opsvik 1979 / Konzept: Hans Christian Mengshoel

Ausführung: Kiefernholz natur, weinroter Filzbezug auf Formschaum-stoff.