Eero Aarnio

Miniatur Pastil Chair
Eero Aarnio
Entwurf: 1967
Miniatur im Maßstab 1:6
Maße: Ø 155 mm, 88 mm hoch
Polyurethan-Gießharz
Produktion der Miniatur:
2004 bis 2010

Zwei Jahre nach seinem erfolgreichen Ball Chair entwarf Eero Aarnio den Pastil Chair, der aufgrund seiner schaukelartigen Sitzbewegungen als Neuinterpretation des Schaukelstuhls gelten kann. Den Prototyp des Pastil Chairs fertigte Aarnio aus Styropor und konnte so die Ergonomie und das Sitz- und Schaukelverhalten studieren, aber auch gleichzeitig die daraus resultierenden Maße festlegen. Das Außenmaß des Pastil ist so bemessen, daß er bequem in den Innenraum eines Ball Chairs passt und so raumsparend und umweltschonend weltweit verschickt werden kann. Bei der Namensfindung des Pastil Chairs, auch liebevoll Pastilli genannt, sah Aarnio die Form einer kleinen Süßigkeit, der Pastille.

Der serienmäßig produzierte Pastil Chair besteht komplett aus Fiberglas und kommt Aarnios Wunsch entgegen, alle Flächen perfekt glänzend zu sehen. Durch die Verbindung der zwei Holschalen liegen die groben Seiten der handlaminierten Flächen innen, wodurch die glatten Außenflächen die perfekte Oberfläche zeigen.

Es ist schon beeindruckend, wie komfortabel man im Pastil sitzt und langsam drehend, vorwärts, rückwärts und seitwärts schaukelt. Auch erlaubt das Material Fiberglas den Einsatz im Freien. Im Sommer gleitet man mit ihm gemütlich übers Wasser im Pool und im Winter rutscht man wie mit einem Schlitten rasant einen Hügel herunter.
Für den Entwurf des Pastil Chairs erhielt Eero Aarnio 1968 den American Industrial Award.

Aagaard Andersen

Miniatur „Kragstuhl aus Maschendraht und Zeitungspapier

Der Kragstuhl aus Maschendraht und Zeitungspapier ist ein Entwurf des dänischen Designers Aagaard Andersen aus dem Jahr 1953. Der Entwurf entstand bereits sieben Jahre vor Verner Pantons  „Panton Chair“, wurde jedoch aus Kostengründen nie produziert.

Ein Prototyp des Aagaard Andersen Stuhls befindet sich in der Sammlung des Tecta Kragstuhlmuseums in Lauenförde und wird in der ständigen Ausstellung gezeigt. Bei meinem letzten Besuch des Kragstuhlmuseums traf ich auch Axel Bruchhäuser, der so nebenbei bemerkte, „bauen Sie doch mal eine Miniatur vom Andersen Stuhl. Das ist ganz einfach, der sieht so aus wie der Panton Chair, nur der Rücken ist oben gerade“.

Es hat einige Wochen gedauert, bis ich den Gedanken aufgriff, eine solche Miniatur anzufertigen. Eine Miniatur aus Maschendraht und Zeitungspapier, das war mal etwas ganz Neues für mich und auch eine kleine Herausforderung. Maschendraht in diesem kleinen Maßstab zu bekommen war aussichtslos und auch ein 3D-Druck Unternehmen machte mir keine Hoffnung, ohne eine fertige Datei kostengünstig den Maschendraht zu drucken.

In einem Textilgeschäft fand ich schließlich ein Gewebe, welches genau dem gewünschten Maßstab entsprach und nach dem Lackieren mit silbergrauer Sprühfarbe von Maschendraht nicht mehr zu unterscheiden war. Eine dänische Tageszeitung, die ich während eines Urlaubs in der Nähe der dänischen Grenze kaufte, habe ich über meinen Rechner auf ein Sechstel verkleinert und auf chamoisfarbenes Papier gedruckt.

Der Rest war dann ganz einfach. Das Resultat zeigen die Fotos.

Heute befindet sich meine Miniatur im Besitz des Tecta Kragstuhlmuseums und ist vielleicht neben dem großen Original in der ständigen Ausstellung zu sehen. Eine Reise nach Lauenförde und der Besuch des Kragstuhlmuseums lohnen sich immer.

Alle Fotos © Marko Dowald

 

Verner Panton

Miniatur „Bachelor Chair“

Ich kenne ja nun viele Stühle und Sessel. Aber bis zu dem Zeitpunkt, als mir Bernd Henkel von seiner neuen Miniatur des Bachelor Chairs berichtete, hatte ich noch nichts von diesem wunderschönen Entwurf gehört. Also habe ich recherchiert.

Verner Panton war es,  der den Bachelor Chair, zu dem auch ein Fußhocker und ein Beistelltisch gehört, in den Jahren von 1953 bis 1955 entwarf. Der Bachelor Chair gehört zu seinen ersten Möbelentwürfen. Sessel und Hocker bestehen aus gebogenen Stahlrohrgestellen, die mit Stoff- oder Lederbezügen bespannt werden. Zum niedrigen Beistelltisch -die Gestellgröße ist übrigens die gleiche wie die des Hockers- gehört eine kunststoffbelegte Platte.

Die Gestellteile werden durch eine Steckverbindung miteinander verbunden und können so bequem während der Montage mit den Bezügen bespannt werden. Die Montage und Demontage von Sessel, Hocker und Beistelltisch ist werkzeuglos machbar und ermöglicht im zerlegten Zustand ein platzsparendes Lagern oder Transportieren.

Die Miniatur von Sessel, Fußhocker und Beistelltisch wurden von Bernd Henkel hergestellt.

Maße der Miniatur:
Stuhl: 87 x 122 mm, 122 mm hoch
Hocker: 84 x 84 mm, 55 mm hoch
Tisch: 100 x 100 mm, 58 mm hoch

Maßstab der Miniatur: 1:6

Diese Miniatur ist die dritte Miniatur, die ich aus der Miniaturenwerkstatt von Bernd Henkel bekommen habe. Die handwerkliche Ausführung ist wie erwartet perfekt.

Das Gestell des Sessels besteht aus vier gebogenen Edelstahlrohren in einer Stärke von 3 mm und einem ebenso starken geraden Rohr. Die Gestellseiten sind so verformt, daß sich neben den V-förmigen Beinen gleichzeitig die Armlehnen bilden. Die beiden gebogenen Querbügel mit „aufgehängtem“ Bezug lassen sich werkzeuglos durch eine Steckverbindung mit den Gestellseiten verbinden. Zum Spannen des Bezuges und zur Stabilisierung des Sessels wird das gerade Edelstahlrohr in die mittler Tasche des Bezuges geschoben und durch eine Steckverbindung an den Gestellseiten befestigt.

Der Fußhocker/Beistelltisch ist nach dem gleichen Prinzip gebaut und sehr einfach zu montieren. In die 3 mm starke Vollkernplatte für den Beistelltisch sind vier „Einschlagmuttern“ eingebaut, so daß eine passgenaue Gestellverbindung hergestellt werden kann.

Bernd Henkel hat zwei sehr liebevoll gestaltete Faltkartons angefertigt, in denen die Gestellteile und Bezüge geschützt aufbewahrt werden können.

 

Wenige Tage nach Eintreffen der Miniatur besuchte ich die Ausstellung „Emil Schumacher und die Form seiner Zeit“ im Emil Schumacher Museum in Hagen. In dieser Ausstellung wurden jedem Lebens-Jahrzehnt Emil Schumachers, Gebrauchs- und Möbeldesign ab den 1950er Jahren, wohnraumähnlichen Ausstellungsfeldern  zugeordnet.

Hierzu zählte auch der „erwachsene“ Bachelor Chair, aus dem Hagener Wohnhaus und Nachlass des Künstlers.

Diesen schönen Zufallsfund nutzte ich natürlich, um Miniatur und Original miteinander zu vergleichen. Es ist erstaunlich, wie präzise und in formal übereinstimmender Ausführung Bernd Henkel diese wunderschöne Miniatur hergestellt hat.


Wildleder auf gebogenem Stahlrohr in N-Form, zerlegbar.

Helmut Bätzner

Miniatur „BA 1171, Bofinger-Stuhl“

Helmut Bätzner entwarf den Bofinger-Stuhl in den Jahren 1964 und 1965 in seinem Karlsruher Architekturbüro. Der zunächst für die Einrichtung des von Helmut Bätzner geplanten Badischen Staatstheaters in Karlsruhe vorgesehene Stuhl wurde von 1968 bis 1984 produziert. Abweichend vom ursprünglich vorgesehenen Einsatz im Badischen Staatstheater wurde der Stuhl in großen Stückzahlen als Objektstuhl in Cafés, Kantinen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Räumen eingesetzt.

Für den durchgängig aus einem Stück Kunststoff produzierten Stuhl wurden Glasfasermatten in durchgefärbten Polyester getränkt und mit hohem Druck und hohen Temperaturen verpresst. Der von der Möbelfirma Wilhelm Bofinger als Lizenznehmer vertriebene Stuhl gilt als der erste aus einem Stück Kunststoff gefertigte Stuhl und als Vorläufer der später so   erfolgreich produzierten Monobloc-Stühle.

Die Miniatur des Bofinger Stuhls wurde in den Jahren von 2003 bis 2010 vom Vitra Design Museum hergestellt.

Maße der Miniatur: 92 x 92 mm, 122 mm hoch

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die Miniatur ist genau wie das große Original durchgängig aus Kunststoff angefertigt und glänzend rot lackiert. Zur Miniatur mit der Artikelnummer 20253301 gehört ein Holzkästchen und ein Zertifikat des Vitra Design Museums.

Willy Guhl

Miniatur  „Loop Chair“ (Strand- und Gartensessel)

1954 entwarf der Schweizer Designer Willy Guhl den „Loop Chair“, einen Strand- oder Gartenstuhl aus wetterbeständigem Eternit, der handwerklich von der Firma Eternit AG in Niederurnen/Schweiz hergestellt wurde. Eine einzige aus Eternit bestehende Platte wurde zu einer Schlaufe mit den Konturen eines Sitzes geformt und im Bereich der Bodenfläche zusammengefügt. Die Produktion des Stuhls wurde 1980 aufgrund der in dem Material Eternit enthaltenen Schadstoffe eingestellt.

1997/98 entwickelt Willy Guhl in Zusammenarbeit mit Eternit eine Reedition des Stuhls. Der aus dem neuentwickelten asbestfreien Faserzement modifizierte Stuhl erhielt aus statischen Gründen zwei im oberen Rückenbereich eingearbeitet Mulden, die sich über die äußere Rückenfläche bis weit in die Bodenfläche hineinzieht.

Die Miniatur aus schadstofffreiem Faserzement ist eine Anfertigung der Swisspearl Group AG. (Eternit)

Maße der Miniatur: 90 x 132 mm, 90 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Wie das große Original von 1954 ist die Miniatur aus einer durchgehenden und an den Enden verbundenen Faserzementplatte angefertigt. Die Plattenstärke des hellgrauen Faserzements beträgt ca. 2,5 mm und weist eine sehr hohe Stabilität auf. Verpackt ist die Miniatur in einer rundum bedruckten Faltschachtel aus Karton.

Verner Panton

Miniatur “ Tivoli Chair“

Für ein Restaurant im dänischen Vergnügungspark Tivoli entwarf Verner Panton 1955 den Tivoli Chair. Der Polsterrahmen und das Untergestell des Stuhls wurde aus gebogenem Edelstahldraht hergestellt und mit einer Kunststoffschnur für den Einsatz im Außenbereich bespannt. Alternativ wurde der Stuhl mit einem Peddigrohrgeflecht angeboten, so wie er 1958 von Panton in der elterlichen Gaststätte „Kom-igen“ auf Gut Langeso Park auf Fünen eingesetzt wurde. Diese Ausführungen wurden vom dänischen Möbelhersteller Fritz Hansen produziert.

Seit 2003 wird der Tivoli Chair mit der neuen Bezeichnung Panton One von Montana Furniture in Haarby, Dänemark hergestellt. Die Bespannung wird mit einer UV-geschützten Polyurethanschnur oder einer Papierschnur angeboten.

Auch die Miniatur des Tivoli ist eine Anfertigung von Montana.

Maße der Miniatur: 97 x 95 mm, 140 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die zusammenhängende Sitzfläche und Rückenlehne ist mit einer schwarzen Kunststoffschnur bespannt.  Polsterrahmen und Untergestell aus gebogenem Edelstahldraht sind durch vertikale Zwischenstege miteinander verbunden. Die Kufen sind mit transparenten Kunststoffgleitern ausgestattet.

Zur Miniatur gehört ein kleines dunkelbraun gebeiztes Holzkistchen mit einem Acrylschieber und als Umverpackung eine weiße bedruckte Faltschachtel aus Karton.

Verner Panton

Miniatur „Wire Cone Chair“

Verner Panton entwarf 1958 für die Einrichtung des von seinem Vater betriebenen Restaurants „Kom-igen“ auf der dänischen Insel Fünen den „Tütenstuhl“, der später unter der Bezeichnung Cone Chair hergestellt wurde. Die Anfertigung von ca. 30 Stühlen, deren Metallschale und Kissen mit Stoff bezogen waren, übernahm damals ein ortsansässiger Handwerker.

Für die Produktion und Vermarktung der Stühle, gründete Percy von Halling-Koch, ein Freund Pantons und Betreiber der sehr erfolgreichen Textilfirma Unika Væv, im gleichen Jahr die Firma Plus-linje. Hier wurde auch erstmals der Wire Cone Chair, der die Bezeichnung k2 erhielt, hergestellt. Um das Sitzpolster aufzunehmen, wurde die Gitterstruktur im vorderen Bereich nach außen gebogen (kleines Bild links) und erhielt zusätzlich einen umlaufenden, eingeschweißten Sitzring. Da sich die Herstellung der transparenten Drahtgitterkonstruktion als sehr aufwendig und kostspielig erwies, wurden nur sehr wenige Exemplare des Wire Cone Chair realisiert. Die Produktion der Tütenstühle wurde schließlich 1964/65 eingestellt.

 

In den 1980er Jahren griff Verner Panton die Idee des Wire Cone Chairs wieder auf und konstruierte den Stuhl vollkommen neu. Die senkrechten Metallstreben wurden reduziert und die fast parallel zueinander verlaufenden runden Drahtelemente geben dem „Drahttütensthuhl“ ein saubere und durchgehende Form. Das Sitzpolster ruht auf einer Mittelsäule mit angeschweißter Trägerplatte, ohne die Drahtkonstruktion zu belasten. Den ursprünglich für den Sessel vorgesehene Kreuzfuß ersetzte Panton durch einen runden, verchromten Tellerfuß.

Die Miniatur des Wire Cone Chairs wurde vom Vitra Design Museum in den Jahren 1999 bis 2009 hergestellt.

Maße der Miniatur: 122 x 102 mm, 126 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Genau wie beim großen Original ist die Miniatur aus verchromtem Stahldraht hergestellt und drehbar auf einem verchromten Tellerfuß gelagert. Das eingelegte Sitzkissen  aus Polyurethanschaum ist mit einem feingewebtem blauen Stoff bezogen.

Mathieu Matégot

Miniatur „Nagasaki“

Der Stuhl „Nagasaki“ ist ein Entwurf des aus Ungarn stammenden Designers Mathieu Matégot. Matégot, der die französische Staatsbürgerschaft besaß, arbeitete bereits ab 1945 mit perforierten Metallplatten und schuf zeitgenössisches Design, welches gerade in Frankreich den Stil der Nachkriegszeit prägte. Der 1952 entworfene Stuhl „Nagasaki“ gehört zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Entwürfen. Die Miniatur des Nagasaki wurde in den Jahren von 1996 bis 2010 vom Vitra Design Museum hergestellt.

Maße der Miniatur: 94 x 95 mm, 122 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Die Miniatur besteht genau wie das große Original aus zwei gebogenen und miteinander verbundenen Stahlrohrelementen, die das Stuhlgestell bilden und die aus Lochblech hergestellte Sitzschale und Rückenlehne tragen. Das Stuhlgestell und die Rückenlehne sind schwarz lackiert, die Sitzschale bildet in der roten Lackierung einen sehr schönen Kontrast.

 

 

Arne Jacobsen

Miniatur „3107, schwarz lackiert“

Zwei Miniaturen des schwarzen „Siebener“ befinden sich schon lange in meiner Sammlung. Es handelt sich um die Vitra Miniatur mit der runden Gestellabdeckung aus Metall und die Miniatur von 1:6 Design in Dänemark mit einer Abdeckung aus Kunststoff.

Die Miniatur des Vitra Design Museums wurde 1997 in einer limitierten Auflage von 10 Exemplaren hergestellt und war nicht frei verkäuflich. Ein Jahr später produzierte Anne Donnerup in Ihrem Unternehmen 1:6 Design die Miniatur in vielen Farben und Furnierausführungen. Sammler konnten weltweit die Miniaturen von 1:6 Design erwerben, bis Anne Donnerup in den Ruhestand ging und die Produktion einstellte.

Meine dritte Miniatur des schwarzen 3107 entdeckte ich bei Fritz Hansen, wo auch das große Original produziert wird. Ich habe die Miniatur nicht aus übertriebener Sammelleidenschaft gekauft, sondern um zu sehen, ob es Unterschiede gibt.

Nach Umrechnung der Originalmaße in den Maßstab 1:6 ergeben sich für die Miniatur folgende Maße:

83 mm Breite,  87 mm Tiefe und 136 mm Höhe.

Es ist erstaunlich, wie präzise die Miniaturenbauer gearbeitet haben. Kleine Abweichungen in der Tiefe und Höhe sind mit dem bloßen Auge kaum wahrzunehmen und deshalb zu verzeihen.

Vitra
83 mm Breite,  87 mm Tiefe und 136 mm Höhe.

1:6 Design
83 mm Breite,  92 mm Tiefe und 128 mm Höhe.

Fritz Hansen
83 mm Breite,  91 mm Tiefe und 128 mm Höhe.

Die Gestelle aller drei Miniaturen sind gleich gebogen, mit annähernd identischen Gleitern und Stapelböckchen ausgestattet, aber unterscheiden sich in der Oberflächenbearbeitung der Sitzschalen. Die Schalen der Miniaturen von Vitra und 1:6 Design sind porenfüllend lackiert, die Schale der Hansen Miniatur ist porenoffen lackiert. 

Charlotte Perriand

Miniatur „Ombre“

Charlotte Perriand entwarf Ombre, den kleinen stapelbaren Stuhl aus Holz, im Jahr 1954. Im gleichen Jahr wurden mehrere Exemplare für die im April 1955 geplante Ausstellung „Synthèse des Arts“ im Kaufhaus Takashimaya/Tokyo hergestellt. Perriand griff beim Entwurf des Stuhls auf eine Technik zurück, in der aus einer einzigen schichtverleimten Platte Vorderbeine, Hinterbeine und Rückenlehne ausgeschnitten und anschließend in die gewünschte Form gebogen werden. Die Rückenlehne trennte sie in zwei Teile, bog sie, um eine körperangepaßte Form zu erreichen, in der Mitte leicht nach hinten und vermied so eine aufwendige dreidimensionale Verformung der Platte.

Der Entwurf des Stuhls zeigt sehr deutlich den starken japanischen Einfluß auf Charlotte Perriand, der auf einen mehrjährigen Arbeitsaufenthalt in Japan, Anfang der 1940er Jahre, zurückzuführen ist.

Die Miniatur des Stuhls wurde vom Vitra Design Museum in einer Auflage von 10 Exemplaren hergestellt. Je eine Miniatur fand den Weg in die vier produzierten Sätze der Wanderausstellung „Designmaßstäbe – 100 klassische Sitzmöbel“, die ab Juni 1997 weltweit parallel gezeigt wurden. Eine der sechs verbliebenen Miniaturen konnte ich für meine Sammlung erwerben.

Maße der Miniatur: 69 x 86 mm, 109 mm hoch.

Maßstab der Miniatur: 1:6

Genau wie das große Original ist die Miniatur durchgängig aus verformtem Schichtholz hergestellt, schwarz gebeizt und seidenmatt lackiert.